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Nachrichten an handbag reloaded...

Die "handbag reloaded world" Story

Es ist kompliziert und verwirrend. Obwohl alles so banal begann. 10.07.2004 Hans Rath, 32 Jahre alt, Bankkaufmann, ist wie jeden Werktag mit der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit. Eine junge Frau setzt sich ihm gegenüber. Hans Rath kennt die Pendler, die allmorgendlich mit der 704 fahren. Diese Frau fährt heute zum ersten Mal mit. Sein Blick fährt über ihren Körper, genau taxiert er ihre Maße. Plötzlich lächelt sie ihn freundlich an. Hans schaut verlegen weg. „Schönes Wetter heute, das Wochenende wird bestimmt herrlich“. Hans fühlt sich ertappt. Seltsamerweise klingt der Satz aus ihrem Mund nicht wie eine Floskel. Die Frau schaut aus dem Fenster, ihr Blick wandert misstrauisch über ein paar Schleierwolken, die die Sonne noch nicht vom Himmel vertrieben hat. Hans muss an ihren Satz denken. - Was hat sie damit gemeint, am Wochenende wird das Wetter schön. War das eine Einladung oder eine Aufforderung sie einzuladen,… vielleicht zum Grillen oder zum Schwimmen …Unsinn … übers Wetter redet doch jeder. Aber warum spricht sie gerade ihn an …er kann ihr doch egal sei,… oder findet sie ihn sympathisch? Auf jeden Fall ist das ein Anfang, ein guter Anfang, ein unverbindlicher Anfang. Hans spürt, wie ein leichtes unbestimmtes behagliches schönes Gefühl in ihm aufsteigt. Die Frau mustert immer noch den morgendlichen Sommerhimmel. Unvermittelt wendet sie sich zu Hans. „Vielleicht wird es am Wochenende auch regnen. Die Meteorologen sind sich da nicht einig.“ Sie steht auf und wünscht Hans einen schönen Tag. Hans unbestimmtes behagliches schönes Gefühl wird in 0.05 Sek. bei minus 182 schockgefroren. Verzweifelt versucht seine Ratio ihm seine gefühlte Impotenz auszureden. Da fällt sein Blick auf eine rote Handtasche; dort wo gerade die junge Frau saß, auf der Sitzbank ihm gegenüber. Lag sie schon da, bevor die junge Frau sich auf den Platz gesetzt hat. Nein, das kann nicht sein, in der heutigen Zeit fallen herrenlose Gepäckstücke sofort auf…. Ist in der Handtasche eine Bombe. … Hans, komm bleib auf dem Teppich, sie ist keine Terroristin. Sie hat die Handtasche schlicht und einfach vergessen. Die Straßenbahn hält. Ohne zu überlegen schnappt sich Hans die Handtasche und springt aus der Bahn. Er blickt sich um, aber die Frau ist spurlos verschwunden. Hans Verstand setzt wieder ein, die Straßenbahn fährt ab. -Was mache ich hier eigentlich, ich komm zu spät zur Arbeit. - Reflexartig fragt er einen Passanten, der an ihm vorbei geht, ob er vielleicht eine junge Frau in einem hellen geblümten Sommerkleid gesehen hat. Der Mann schüttelt den Kopf und geht weiter. Erst jetzt bemerkt Hans, dass der Mann genau die gleiche Handtasche trägt, die er in der Hand hält.

Die Zuflucht
Die „Zuflucht“ ist ein Parallel Universum auf dem Worringer Platz. Durch Zufall ist sie vor rund 36 Jahren bei Bauarbeiten an der Unterführung des Worringer Platzes entdeckt worden.
Noch vor 3o Jahren war die Zuflucht für jedermann zugänglich. Es war eine Art Subwelt, die es den Anwohnern und Besuchern des Worringer Platzes ermöglichte aus dem Alltag zu entfliehen und in der Ruhe und Abgeschiedenheit der „Zuflucht“ Kraft für den Alltag zu sammeln. Doch schon nach kurzer Zeit war die „Zuflucht“ ein beliebtes Ausflugsziel in Düsseldorf. Immer mehr Bürger kamen auf die Idee, dort dauerhaft zu wohnen. Aus dem „Naherholungsgebiet“ für gestresste Stadtmenschen wurde ein Lebensraum für Aussteiger. Der Andrang war so groß, dass der Platz in der Zuflucht knapp wurde. Sie drohte zu übervölkern. Da beschlossen die jetzt ständigen Bewohner der „Zuflucht“ die Pforten, die bis dato für alle offen standen, zu schließen. Von diesem Tag an kam niemand mehr in die „Zuflucht“ hinein oder aus ihr heraus.